Die Infektionskrankheit COVID-19 hat sich in Deutschland wieder massiv ausgebreitet.
Die Zahl der Neuinfektionen ist förmlich explodiert. Sie übersteigt jede Tagesrate seit Beginn der Pandemie. Und egal, was die Politik beschließt, die Tagesrate wird noch mindestens bis Ende Dezember auf hohem Niveau bleiben (Begründung siehe unten).




Vor allem der steile Anstieg im Oktober war und der im Dezember ist extrem beunruhigend.

Auf den folgenden Seiten erkläre ich die wichtigsten Zusammenhänge.
Entsprechend wird die hier wiedergegebene Analyse täglich aktualisiert.

Der Verlauf der Infektionskrankheit COVID-19 ist individuell sehr unterschiedlich.
Im statistischen Mittel haben Kinder nur leichte Symptome, bei Alten können diese sehr schwer sein.
Bei Frauen ist der Verlauf meist weniger gravierend als bei Männern.
Die ersten Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion können nach 3 Tagen oder vielleicht erst nach 10 Tagen auftreten.
Genau so variieren auch alle anderen Zeitpunkte im Verlauf der Krankheit.

Daher können alle weiteren Aussagen zum Krankheitsverlauf nur auf Mittelwerten beruhen.
Deren Definition lässt Spielräume frei, wodurch unterschiedliche Aussagen und Ergebnisse möglich sind.

Hier wird folgender (gemittelter) Verlauf der Krankheit angenommen:
Aufgrund der Erfahrung der letzten Monate wird die Dauer eines schweren Verlaufs auf 30 Tage verlängert.

Tag 1: Infizierung der Person
Tage 2-6: Inkubationszeit, keine deutlichen Symptome
Tag 7: erste geringe Symptome
Tag 8: Symptome nehmen zu
Tag 9: deutliche Symptome, Anmeldung zum Test
Tag 11: Testergebnis liegt vor, bei positivem Ergebnis Meldung an das RKI
Tag 12: neue Infizierten-Zahl auf der RKI-Homepage
Tage 13-17: individueller Krankheitsverlauf (bei schweren Symptomen: Krankenhauseinweisung)
Tag 18: Patient ist genesen * oder Krankenhausaufenthalt
Tage 19-29: Patient ist genesen oder Krankenhausaufenthalt
Tag 30: Patient ist genesen oder verstorben

*) In Anlehnung an die Influenza wird angesetzt, dass die durchschnittliche Person bis zum 18. Tag genügend Antikörper gebildet hat und COVID-19 überstanden hat, es sei denn, der Infizierte muss stationär behandelt werden.

Die starke Ausweitung der Tests führt dazu, dass Covid-19-Infizierte auch schon erkannt werden, bevor charakteristische Symptome auftreten. Das verschiebt den hier genannten durchschnittlichen Verlauf. So tauchen zum Beispiel positive Ergebnisse nicht erst am 12. Tag in der Statistik des RKI auf, sondern früher.
Die Wirkung auf den Durchschnittsverlauf ist nicht genau bekannt, bleibt, da eher geringfügig, für die folgenden Betrachtungen unberücksichtigt.